Die leichte und gesunde Küche Thailands ist durch die chinesischen, indischen und europäischen Einflüsse äusserts vielseitig. Mit den Strassenküchen in den Städten bestreiten zahlreiche Familienunternehmen ihren Lebensunterhalt. Aber auch in Restaurants und Hinterhöfen ist der Grill allgegenwärtig.
Befeuert werden die Grills hier hauptsächlich mit Bambuskohle und es landet buchstäblich alles auf dem Grill, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dazu zählen in ländlichen Gebieten leider auch Hunde und Katzen. Primär findet man hier aber vor allem Fisch, Meeresfrüchte, Geflügel und Insekten. Aber auch Früchte wie Bananen, Mango, Ananas, Papaya und Melonen werden hier gegrillt.
Oft werden kleinere Portionen zubereitet, die man dann nach Lust und Laune kombiniert. Der typisch thailändische Geschmack kommt dabei vor allem von Zutaten wie Ingwer, Koriander, Chili, Kokosmilch sowie Fisch- und Sojasauce.
Als Vorspeise gibt es bei uns heute geröstete Heuschrecken und Chicken-Satay-Spiesse mit einem Erdnussdip und Garnelen mit einem Mango-Chili-Chutney und zur Hauptspeise gibt es Pla Pao, einem typisch thailändischen Fischgericht.
Geröstete Heuschrecken
Hierzulande ekeln sich viele immer noch vor dem Verzehr von Insekten. Auch mir ging es bis vor 5 Jahren genauso. In einem Survivalkurs bin ich jedoch auf den Geschmack gekommen und konnte meine Vorurteile ablegen. Die Krabbeltiere sind nicht nur erstklassige Eiweisslieferanten, sondern schmecken auch gut. In Thailand sind Heuschrecken, Grillen, Riesenwanzen, Seidenspinnerraupen und Co. ein beliebter Snack. Wir empfehlen jedem, dies einfach mal auszuprobieren. Mariniert und knusprig gegrillt erinnern sie geschmacklich an Huhn und haben eine nussige Note. In der Schweiz sind derzeit allerdings erst Grillen, Heuschrecken und Mehlwürmer als Lebensmittel zugelassen.
Grundsätzlich kann man sich die Tierchen auch selbst fangen, jedoch besteht dabei das Risiko, dass sich Rückstände von Pflanzenschutzmittel in den Insekten befinden. Wir haben unsere Heuschrecken gefriergetrocknet bei Essento bestellt. Bevor wir sie marinieren, müssen sie deshalb zuerst in etwas handwarmem Wasser rehydriert werden. Danach legen wir sie für ein paar Stunden in eine Marinade aus Sojasauce, Erdnussöl, Knoblauch, Limettensaft und etwas Salz ein. Zum Grillen verwenden wir unsere Plancha, damit die Kerlchen nicht durch den Rost fallen und besser gewendet werden können. Der Grill sollte hierzu nicht zu heiss sein, denn wenn sie anbrennen schmecken sie schnell bitter.
Pla Pao (ปลาเผา)
Pla Pao heisst soviel wie "gegrillter Fisch". Bei diesem Gericht wird der Fisch mit Zitronengras und Kaffirlimettenblättern befüllt und mit einer Mischung aus Salz, Mehl und Wasser eingerieben. Die Schuppen werden dabei bewusst nicht entfernt, damit der Fisch nicht zu salzig wird. Der Fisch wird als Ganzes bei geringer Temperatur gegrillt. Die Salzkruste gibt nicht nur Aroma ab, sondern sorgt auch dafür, dass der Fisch schön saftig bleibt und nicht austrocknet. Die Haut wird logischerweise nicht mitgegessen.
Dazu gibt es eine Seafood Sauce (น้ำจิ้มซีฟู้ด). Dazu werden zunächst Knoblauch und Chili im Mörser zu einer Paste verarbeitet. Anschliessend wird Fischsauce und Limettensaft dazu gegeben und mit etwas Zucker abgeschmeckt. Eine wunderbar pikante Sauce, die sehr gut zu gegrilltem Fisch schmeckt.
Nächster Halt unserer BBQ Weltreise ist China ...