Die französische Küche gilt als eine der vielseitigsten und einflussreichsten in ganz Europa. Zahlreiche Kochbücher internationaler Bedeutung wurden in Frankreich geschrieben und beeinflussten die gehobene Küche in ganz Europa und in den Vereinigten Staaten.
Dem Franzosen ist das Essen sehr wichtig und er nimmt sich dafür auch stets genügend Zeit. Kein Wunder also, dass das BBQ im Kreise der Familie und Freunden in Frankreich äusserst beliebt ist. Das Grillieren in der Öffentlichkeit ist hier allerdings weniger verbreitet als in anderen europäischen Ländern und man trifft sich für ein Barbeque meist privat im eigenen Garten. Auf den Grill kommt hier gerne ein gutes Stück Rindfleisch (z.B. ein Entrecote), Fisch und Meeresfrüchte. Aber auch die ursprünglich aus Afrika stammende Wurst «Merguez» ist bei den Franzosen sehr beliebt.
Wir gönnen uns in Frankreich eine gegrillte Languste. Als Beilage gibt es eine Champagner-Knoblauch Mayonnaise, ein im Grill gebackenes Baguette und einen frischen Salat. Selbstverständlich geniessen wir dazu stilecht einen französischen Weisswein.
Bon Appétit !
Die Languste
Eine der beliebtesten und auch grössten Vertreter ihrer Spezies ist die Schmucklanguste (Panulirus ornatus). Die ursprünglich im Westpazifik beheimatete Langustenart wird bis zu 45cm gross und bis zu 5kg schwer. Sie ist auf Grund der lessepsschen Migration auch im Mittelmeer zu finden, wenn auch nicht so zahlreich wie die gewöhnliche Languste (Palinurus elephas), welche neben dem Mittelmeer auch den Ostatlantik zahlenmässig dominiert. Letztere findet man deshalb am häufigsten auf den Fischmärkten Frankreichs.
Nicht verwechseln sollte man die Languste mit dem wesentlich kleineren Kaisergranat (Nephrops norvegicus), welcher in Frankreich «Langoustine» genannt wird. Die Schwänze des Kaisergranat werden im Handel leider oft als Langustenschwänze verkauft. Um nicht auf diesen Schwindel hereinzufallen, sollte man wissen, dass echte Langustenschwänze meist mit dem Panzer verkauft werden.
Zubereitung
Das Fleisch der Languste ist etwas trockener, als das des europäischen Hummers (Homarus gammarus). Es gilt also tunlichst darauf zu achten, dass die Languste nicht zu lange auf dem Grill liegt. Das Fleisch sollte idealerweise schön glasig sein und es empfiehlt sich, Langusten immer mit ihrem Panzer zu grillen, um ein zu schnelles Garen und Austrocknen zu verhindern. Zusätzlich verleihen die Röstaromen des Panzers dem Fleisch einen wunderbaren Geschmack.
Wir schneiden die Langustenschwänze zunächst in zwei Hälften. Nachdem wir den Darm sauber entfernt haben, lösen wir vorne das Fleisch aus dem Panzer und legen es wieder hinein. So gibt es später keine Fummelei und man kann sich zu 100% auf den Genuss konzentrieren. Die Garnelenschwänze lassen wir über Nacht in einer Marinade aus weissem Wermuth, Gin, Knoblauch, Zitronenschale und Olivenöl ziehen.
Wir grillen die Langustenschwänze auf jeder Seite für ca. 4-5 Minuten. Danach beträufeln wir sie noch mit etwas flüssiger Knoblauchbutter, die wir ebenfalls auf dem Grill in einer kleinen Pfanne zubereiten. Zum Schluss noch etwas Salz und dann kann bereits serviert werden.
Frankreich ist das letzte europäische Ziel unserer BBQ Weltreise und schon bald geht es weiter nach Asien...