Die paar ersten Blog-Beiträge widmen wir der Entstehung unserer Aussenküche - dem Dreh- und Angelpunkt von Fire & Fizz.
Alles fing vor rund 2 Jahren mit einer zuerst wagen Idee an. Nach monatelanger Planung erfolgte am 6.Mai 2016 dann der Spatenstich und es ging an das Auskoffern für das Betonfundament. Nach dem Aushärten des Fundamentes konnte der Rohbau beginnen. Unmengen an Trockenbeton, Kalksandstein und Mörtel wurden verbaut. Diese Bauphase hat ganz schön lange gedauert: von Mai 2016 bis Mai 2017. OK, mit Winterpause. Aber trotzdem; so ist das eben als Schönwetter-Bauarbeiter, der nebenbei noch arbeitet und noch nie eine Mauer erstellt hat. Für die gewählte Bauform hätte ich mich übrigens in dieser Phase mehrmals ohrfeigen können, denn jede Steinreihe musste bei diesen 45° Winkeln entsprechend zugeschnitten werden. In die Betonplatte wurden Lehrrohre verlegt, durch die dann später die Kabel für Strom, Licht und die elektrische Grillrosthöhenverstellung eingezogen werden. Spätestens jetzt waren wir froh, dass wir uns so viel Zeit für die Planung genommen haben.
Nun ging es an das Auskleiden der Feuerräume mit Schamotte. Die Steine habe ich mir bei der Ziegelei Lohner in Schaffhausen besorgt. Dort habe ich nicht nur erstklassige Ware, sondern auch eine
super Beratung bekommen. Da allerdings die Nutzlast meines Autos schnell überschritten war, musste ich den Weg zweimal machen ...
Neben der Wahl der Schamottesteinen, galt es auch, sich Gedanken zur Isolierung zu machen. Die üblichen Isolationsmaterialien für den Ofenbau haben leider die Eigenschaft, dass sie sich bei
Feuchtigkeit mit Wasser vollsaugen und dann ggf. schimmeln könnten. Wenn nur die Terrasse zu diesem Zeitpunkt schon überdacht gewesen wäre... Es mussten also Alternativen her: bei den Wänden
haben wir uns ganz einfach für das Material "Luft" entschieden. Less is more. Beim Boden fiel die Wahl dann auf Perlitebeton und bei der Decke auf Vermikulit. Bei Ersterem mussten wir allerdings
diverse Prototypen anfertigen, bis die Platten die gewünschte Festigkeit hatten.
Wasser und Frost ist eine gefährliche Kombination für eine Kalksandsteinkonstruktion. Deshalb galt es, das Mauerwerk und die Betonplatten entsprechend abzudichten. Dies verhindert, dass
Regenwasser in das Mauerwerk hochsteigt oder durch die Betonplatte in die Mauer sickert. Schwimmbadtechnik kam hier zum Einsatz.
Zunächst wurde die Mauer an den Übergangsstellen mit Tiefengrund behandelt. Darauf wurden dann Dichtbänder verlegt und mit Dichtschlämme versiegelt. Auch die Betonplatten wurden entsprechend mit
Dichtschlämme behandelt. Wir haben uns hier für die Produkte von PCI entschieden. Zum Einsatz kamen PCI Gisogrund, PCI Pecitape und PCI Seccoral.
Ab jetzt wird alles schöner. Der Rohbau verschwindet nun Stück für Stück unter edlen Fliesen und Quarzit. Trotz tatkräftiger Unterstützung der ganzen Familie, haben wir auch diese Arbeit masslos
unterschätzt ...
Bei den Fliesen haben wir uns für eine frostsichere und glasierte Version mit Holzdekor entschieden. Es galt nun also, die Fliesen und Abschlusskanten entsprechend zuzuschneiden. Etwas mehr zu
kaufen hat sich ebenfalls bewährt, denn beim Zuschneiden ging Einiges zu Bruch. Auch hier habe ich mich wieder für Produkte von PCI entschieden: PCI Flexmörtel und PCI Nanofug in schwarz.
Ein Meilenstein beim Bau unserer Aussenküche war die Grillhaube aus Edelstahl. Obwohl ich vor ein paar Jahren einen Schweisskurs besucht habe, traute ich mir dies nicht zu, dieses Teil selber herzustellen. Wir machten uns also auf die Suche nach einem Metallbauer. Der erste wollte CHF 3'500. Das war einiges mehr, als wir dafür budgetiert hatten. Wir kontaktierten also weitere Firmen. Von vielen kam gar keine Antwort, andere winkten ab. Auf der zweiten Offerte stand dann eine Summe von CHF 8'000. Schockstarre. Doch dann bekamen wir noch einen wertvollen Tipp und fanden mit der Firma Krauer Produktion einen zuverlässigen Partner, nicht nur für die Grillhaube, sondern auch für weitere Arbeiten. Mit CHF 1'000 stimmte beides: Qualität und Preis. Die Montage war dann eine kurze Sache. Das Teil passte perfekt.
Nun stand die nächste grosse Arbeit stand an: das Verkleiden der Kalksandsteinmauer mit Quarzitverblender. Diese frostsicheren Verblender sollen unserer Aussenküche in ein edles Gewand hüllen.
Zunächst wollten wir Verblender aus schwarzem Schiefer verwenden. Doch diese sind nur bedingst frostsicher und, durch den Eisenanteil des Schiefers, ist damit zu rechnen, dass mit der Zeit
rostbraune Verfärbungen hervortreten. Mit den Verblendern aus Quarzit haben wir dann schliesslich ein Produkt gefunden, das alle unsere Anforderungen erfüllt.
Nach dem Aufbringen des Tiefengrund ging dann ging das schier endlose Zuschneiden und Verkleben los. Und da es sich um ein Naturprodukt handelt, musste auch immer wieder angepasst und korrigiert
werden, damit sich am Schluss ein zufriedenstellendes Bild ergibt. Über mehrere Wochen zog sich dies hin. Am Anfang ist man noch voll motiviert und enthusiastisch; ab der Mitte will man es dann
aber einfach nur noch hinter sich haben. Und genau dann muss man darauf achten, dass man nicht zu schludern beginnt.
Aber die Arbeit hat sich gelohnt und nun erstrahlt unsere Aussenküche im Quarzit-Kleid.
Das Entwerfen und Bauen des Logos war eine willkommene Abwechslung zu den staubigen Arbeiten. Anhand einer ersten Skizze wurde das Logo in Visio gezeichnet und als AutoCAD DXF exportiert. Diese
wiederum dann auf dem Portal der Firma Blexon importiert. Nach ein paar Korrekturen konnte dann die
Edelstahl-Front bereits gelasert werden.
Schwieriger gestaltete sich die Rückseite, in welche die LEDs und deren Verkabelung montiert werden sollen. Ich habe mich für einen 3D-Druck aus Kunststoff entschieden. Als das 3D Modell fertig
war, musste jemand her, der mir das drucken kann. In der Schweiz und auch im angrenzenden Ausland war das nicht möglich. Zwischen CHF 1'200 und 5'000 wird hier verlangt. Bei 3DHubs wurde ich dann fündig: in China würde man mir das Teil für CHF 80 plus Porto innert einer Woche fertigen. Und
so geschah es dann auch. Nach gut einer Woche klingelte der DHL-Mann.
In der Zwischenzeit hatte ich bereits die LEDs verkabelt und konnte nun alles zusammenbauen. Das Resultat spricht für sich.
Weitere Einblicke in unser "Making Of" werden wir Euch in unserem nächsten Beitrag gewähren...
Wir hoffen, Euch gefällt es soweit...